Day 10 – Military Krav Maga (03.01.2014)

Dies soll angeblich der härteste Tag dieser ganzen Reise werden!

Wir sollten möglichst ausgeruht und voller Power sein! Wir rechneten mit dem schlimmsten, mit dem härtesten Training und dem erreichen eigener Grenzen!

Military Krav Maga with Israel Cohen

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Bereits die “Anreise” zum Trainingsort war ein Abenteuer. Der Bus rostete an allen Ecken und Enden. Schrammen und Löcher kaum zählbar. Der Tankdeckel mit einem Draht zusammengehalten. Und die Beschreibung für innen lass ich jetzt mal weg … Auf jeden Fall hätte der hier keinen TÜV mehr! (Und das sage ich als Nicht-TÜV-Prüfer)

Der Busfahrer schien der Ansicht zu sein, die Straße gehöre ihm, denn die Fahrt auf zwei Spuren und das mitnehmen von Bordsteinkanten war inklusive. Manch einer war sich nicht ganz sicher, ob das Sitzen nicht vielleicht gefährlicher wäre, als im Gang stehen zu bleiben. (Wobei ich dazu sagen muss, die letzten Tage hatten wir einen annehmbaren Bus und guten Busfahrer)

Irgendwie sind wir dann doch alle sicher angekommen!

Israel C. erwartet uns bereits. Wir gehen in eine etwas dunklere Trainingshalle, dort verstauen wir die Ausrüstung und auf geht es nach draußen. Auf einem leeren Platz wärmen wir uns auf. Und da es heute ja Military-training heißt, trägt jeder eine Langwaffe, welche er wie einen Teil seines Körpers betrachten soll (d.h. die wird nicht irgendwo hingeschmissen – deinen Arm kannst du ja im Normalfall auch nicht einfach wegschmeißen)

Gut Aufgewärmt – natürlich auch mit Israel-Cohen-typischen Get-ups – geht es in die Halle zurück.

Israel C. zeigt und erklärt ein paar Techniken, um einen Angriffer davon abzuhalten meine Waffe zu stehlen. Denn er geht jetzt einfach mal davon aus, das wir Soldaten sind und die meiste Zeit eine Waffe bei uns tragen. Ich finde das Thema ziemlich interessant, denn er weist uns immer wieder auf die Aufmerksamkeit hin. Wenn man mal ganz ehrlich ist, weis man, dass man bei Sicherheitsrelevanten Punkten nicht wirklich immer da ist.

Um die Aufmerksamkeit und Reaktion zu steigern gibt uns Israel C. zwei Wörter mit in dieses Training. Sobald wir diese Worte hören, müssen wir schnellstmöglich reagieren …

  1. “Ground”  - bei diesem Worten legen wir uns schnellstmöglich auf den Bauch und stehen so schnell wie möglich wieder auf.
  2. “Sprint” – bei diesem Wort sprinten wir an die Wand, die am weitesten von der Eingagnstür entfernt ist und berühren sie, dann zur Eingangstür und berühren und zurück zu dem Punkt an dem wir gestartet haben.

Klingt ja eigentlich ganz einfach! Aber wir wissen nie, wann Israel C. diese Begriffe rufen wird, und nach einer Zeit wird man wirklich unaufmerksam.

Nach dem durchgehen einiger Techniken stählern wir uns noch in Zweierteams.

Einer steht mit seiner gesamten Schutzausrüstung im Fighting Stand und versucht seine Muskulatur anzuspannen und fest zustehen. Der Zweite gibt im Schläge, aber nicht auf empfindliche Punkte, sondern auf Muskulatur. Der erste hat dabei die Entscheidung ob er härter schlagen soll oder nicht. Nach einer Weile macht der erste eine Defense (Verteidigung) und einen Gegenangriff, sodass die Rollen fast automatisch getauscht werden.

Der Vormittag mit Israel verging wahnsinning schnell. Der Schweiß lief und wir sind nun gespannt, ob und wie wir das eben gelernte im CQB anwenden können.

Das Außengelände mit kleineren Häusern, Straßen und einem Besprechungszelt hinterlassen bei mir schon einen Eindruck. Ich sehe das man hier richtig viel machen kann.

Israel C. beeindruckt mich bei diesem Training durch seine logische Art. Er zeigt uns wie man mit einer Langwaffe einen Raum scannt, ohne dabei mit dem ersten Schritt gleich erschossen zu werden und seine Argumentation warum ich gerade so oder so mich bewege ist mehr als Nachvollziehbar. Was aber nicht bedeutet, das wir das sofort können.

Wir haben den gesamten Nachmittag um diese ganzen Techniken, Bewegungen, Abläufe zu üben. Mit verschiedensten kleinen Vorgaben variiert Israel C. dabei den gesamten Ablauf. Ich würde sagen wir haben dabei alle viel Spass und erkennen, das die bekannten Filme und Serien vielleicht nicht immer so intelligent ablaufen, wenn man mal an die Optionen denkt ;-)

Natürlich dürfen dabei auch die Get-ups wieder nicht fehlen. Pro Person müssen es ca. 50 Stück gewesen sein … that hurts or make stronger!

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Der Tag hat sich (trotz kleiner Schrammen oder Schmerzen im Training), wie auch schon die vorher gehenden Tage richtig gelohnt! Immer wieder lernt man etwas über sich, seine Mitmenschen oder ein Land, das in der Welt von Vorurteilen bestimmt ist.

Change your mind! Learn for life! Your dreams should be your life!

And don`t get hurt!